Erinnerungen an Lidice
Autor des Buches Erinnerungen an Lidice ist der Historiker dr. Eduard Stehlík aus dem Verteidigungsministerium der Tschechische Republik, der für die Gedenkstätte Lidice bereits im Jahre 2004 das Buch Lidice: Geschichte eines tsechischen Dorfes geschrieben hat.
Bereits bei der Arbeit an seinem ersten Buch wurde sich der Autor dessen bewusst, dass das Lidicer Thema außer faktographischer und darstellender Seite auch eine unermesslich emotionale Seite hat, die bisher in einer Buchgestalt nicht festgehalten wurde, und zwar die Erinnerungen, die in dem Gedächtnis der Überlebenden aufbewahrt geblieben sind. Und so parallel mit der Beendigung des ersten Buches entstand die Idee, ein zweites Buch zu schaffen, das die Lidicer Geschichte mit eigenen Worten der Frauen und Kinder aus Lidice schildern würde, so dass feren Zeugnis auch die Generationen ansprechen kann, die nach uns kommen. In vorigen Jahren sprach der Autor persönlich mit meisten von denen, die sich in seinem Buch vorstellen. Das Zeugnis der anderen, die bereits längst aus dem Leben dorthin schieden, von wo es keine Rückkehr gibt, suchte er in den Archivs und den längst vergessenen Zeitungsausätzen. Im Unterscheid zu dem ersten Buch, dessen großer
Teil dem Leben des alten Lidice vor dem schicksalhaften Juni 1942 gewidmet war, widmet sich die gegenwärtige Stehlíks Publikation vor allem der eigentlichen Tragödie von Lidice. Der Grund ist einfach. Es lebt bloß eine Handvoll von denen, die sich bisher an das Leben in dem alten Lidice erinnern, bloß ein paar, und manche von ihnen, deren schöne Erinnerungen an die Geburtsgemeinde von grausamen Bildern dessen überschattet sind, was sie in den Kriegsjahren durchmachen mussten. Davon zeugt übrigens auch die Dankesbezeigung des Autors im Schluss des Buches, wo er sagt: "Das Buch entstand nicht einfach... Die Gespräche waren meistens kein zusammenhängendes, ruhig fließendes Erzählen. Oft waren sie von kürzeren Pausen unterbrochen, als ihnen die Erinnerung an die vertrauten Menschen oder das Erlebte die Kehle so stark zuschnürte, dass man nicht weiter fort fahren konnte. Weder erzählen noch die Fragen stellen..." Das Buch "Erinnerungen an Lidice" hat insgesamt 152 Seiten und ist durch 389 Fotos und Abbildungen ergänzt, von denen ein großer Teil bisher nicht publiziert wurde. Für die Gedenkstätte Lidice wurde es durch den Prager Verlag V RÁJI herausgegeben, und zwar in der tschechischen, englischen und deutschen Version.